
Das Buch „Raus aus dem Geldspiel“ von Robert Scheinfeld habe ich vor vielen Jahren aufgrund einer Empfehlung gekauft, obwohl es mich nicht sehr angesprochen hat. Aber meine Freundin war so begeistert, dass ich neugierig wurde. Und dann las ich, dass Robert Scheinfeld der Enkel des Gründers der Zeitarbeitsfirma „Manpower“ ist und ich dachte, der muss wissen, wie man wohlhabend wird.
Robert Scheinfeld hat einen sehr spannenden Lebenslauf. Er war mehrmals außerordentlich wohlhabend und hatte auch mehrmals so starke finanzielle Einbrüche, dass er große Schuldenberge abtragen musste. Und das auch geschafft hat.
Ich habe damals zwei oder drei Mal begonnen, dieses Buch zu lesen, aber nach ein paar Seiten habe ich es immer wieder weggelegt. Ich konnte nicht viel damit anfangen, irgendwie war mir das zu „spooky“ und realitätsfern.
Aber in einer besonders schwierigen finanziellen Situation habe ich es wieder hervorgeholt und dann endlich begriffen, worum es in diesem Buch wirklich geht.
Heute empfehle ich jedem, der auf den ersten Blick mit diesem Buch nichts anfangen kann, es immer wieder mal in die Hand zu nehmen, bis irgendwann „der Groschen fällt“. Ich finde, es lohnt sich.
Der Buchtitel stellt zwar das Geld in den Vordergrund, tatsächlich geht es aber um das ganze Leben, das „Menschen-Spiel“, wie der Autor es nennt und um Selbstverantwortung.
Scheinfeld weist z.B. darauf hin, dass Spieler so gut wie nie die Regeln, Vorschriften und Strukturen ihres Spieles hinterfragen. Spieler akzeptieren, dass ein Fussballfeld bestimmte Maße hat und Fussball mit einem runden Ball gespielt wird. Sie hinterfragen nicht, warum Rugby mit eiförmigen Bällen gespielt wird, an Wasserbälle ganz andere Kriterien angelegt werden und warum Golfbälle wiederum völlig anders aussehen.
Genauso machen die meisten Menschen das mit dem Geld-Spiel: Wir Menschen erkennen Strukturen, Regeln und Vorschriften als wahr an, weil wir es schon immer so gemacht haben, weil wir es so gelernt haben.
Die drei schädlichsten Regeln (Glaubenssätze) sind seiner Meinung folgende:
- Der eigene Vorrat an Geld ist begrenzt. Jedes Mal, wenn Geld ausgegeben wird, nimmt dieser Vorrat ab und man muss deshalb vorsichtig mit seinem Geld umgehen und viel davon aufbewahren, damit es einem nicht plötzlich ausgeht. Und man muss Wege finden, diesen Vorrat an Geld ständig aufzufüllen.
- Geld ist ständig in Bewegung. Man hat Einnahmen und Ausgaben und muss sehr viel dafür tun, dass die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. Das ist sehr wichtig, um ein gutes Leben zu führen.
- Man muss hart arbeiten, um Geld zu verdienen. Man kann nicht einfach haben, was man haben möchte, man muss für alles bezahlen. Man muss Geld „verdienen“. Man muss sich voll und ganz aufs Geldverdienen konzentrieren oder man wird es nie „zu etwas bringen“.
Und dann gibt es noch weitere Regeln, die ebenfalls als wahr gelten:
- Geld ist die Wurzel allen Übels
- Geld wächst nicht auf Bäumen
- Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt.
- Man muss für „schlechte Zeiten“ Geld sparen.
- Geld ist schmutzig.
Auch diese Regeln, Überzeugungen und Glaubenssätze sind laut Scheinfeld nicht wahr, sie sind frei erfunden wie alle anderen Spielregeln auch, egal ob Fußball oder Mensch-ärgere-dich-nicht.
Das „Menschen-Spiel“ bzw. „Geld-Spiel“ ist ein göttliches Spiel, das unter anderem dazu ausgedacht ist, dass jeder Mensch bestimmungsgemäß in natürlichem Reichtum leben kann. Eigentlich sollte jeder spirituelle Mensch, der sich als „Schöpfer seines Lebens“ versteht, Reichtum einfach mit einem Fingerschnippen „manifestieren“ können! Doch viele spirituelle Menschen scheitern am Thema Geld. Was wäre, wenn das „Geld-Spiel“ (das ein wichtiger Teil des „Menschen-Spiel“ ist) die Prüfung für spirituelles Manifestieren ist? Wie wäre es, wenn der spirituelle Umgang mit Geld erst die spirituelle Meisterschaft zeigt?
Ich möchte hier an die Diskussionen um den spirituellen Lehrer Osho (Bhagwan) erinnern, für den sich Spiritualität und Reichtum nie ausgeschlossen haben. Er sagte:
„Reichtum kann dir alles im Leben geben, was du kaufen kannst. Und du kannst fast alles kaufen – ausgenommen spirituelle Werte wie Liebe, Mitgefühl, Erleuchtung, Freiheit.
Aber das sind nur wenige Ausnahmen, und Ausnahmen bestätigen die Regel. Alles andere kannst du mit Geld kaufen. Das Leben braucht Geld, denn das Leben braucht Komfort, das Leben braucht gute Nahrung und schöne stabile Häuser. Das Leben braucht gute Literatur, schöne Musik, Kunst und Poesie.
Das Leben ist unermesslich!
Ich möchte, dass ihr auf jede mögliche Weise reich seid – materiell, psychisch, spirituell. Ich möchte, dass ihr das reichste Leben führt, das jemals in dieser Welt gelebt wurde.”
Ich kann dieses Buch ganz besonders den Menschen empfehlen, die bereits wissen, dass jeder Einzelne der Schöpfer seiner Wirklichkeit, seines Lebens ist!
„Raus aus dem Geld-Spiel“ ist ein Buch für Menschen, die bereit sind, ihr eigenes Denken vorbehaltslos auf den Prüfstand zu stellen, ungewöhnliche Erfahrungen zu machen und ausdauernd sich selbst immer wieder zu hinterfragen. Das Buch von Robert Scheinfeld soll Menschen helfen, die Selbstermächtigung, also die Macht über das eigene Leben, vollständig zurückzugewinnen.
Ich finde das Buch genial, man muss es nur schaffen, sich darauf einzulassen. Das ist nicht einfach, es hat auch bei mir lange gedauert. Man muss es schaffen, die Realität als Täuschung, als Feld der unendlichen Möglichkeiten zu betrachten, das ist der ultimative Schlüssel zur finanziellen und mentalen Freiheit.
Scheinfelds Methode ist einfach und kann unsere Sichtweise verändern, er fordert jedoch das Schwierigste von uns:
- er fordert Mut, uns unseren negativen und unterdrückten Emotionen zu stellen.
- er fordert tägliches, mentales Training, um alte unterbewußte Überzeugungen für immer aus unserem Denken zu verbannen.
Der „Scheinfeld-Prozess“ ist mit großen Ängsten verbunden, denn es ist nicht leicht, vertrautes Terrain zu verlassen und neue Wege zu betreten. Und völlig neue Gedanken zu denken. Jedenfalls war das bei mir so. Dieses Buch ist für Menschen geschrieben, die bereit sind, ihr eigenes Denken und ihre eigene Wahrheit immer wieder zu hinterfragen. Sich selbst und das eigene Verhalten immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und dabei ungewöhnliche Erfahrungen zu machen.
Das Geldproblem ist eine Illusion in unserem Kopf, es ist ein immer wiederkehrender Gedanke, der unser Fühlen und Handeln bestimmt. Was aber nicht real ist, kann ich in der Welt der Materie auch nicht lösen. Daher geht Scheinfeld an die Quelle des Problems im eigenen Bewusstsein, er geht nicht auf Anlagestrategien oder Geldmuster ein.
Geld kann sehr intensive Gefühle hervorrufen, von maßlosem Glück bis zu bitterer Verzweiflung. Deine Gefühle sind maßgeblich beteiligt an dem Leben, das du dir tagtäglich erschaffst. Du kannst lernen, dich vollständig auf dich selbst zu konzentrieren, was bedeutet, komplett und tief ins Fühlen und Erleben zu kommen. Wie alles andere kommt auch Geld aus uns selbst, durch unsere Gefühle. Je mehr tiefe Gefühle wir zulassen können, desto reicher wird unser Leben im Innen und Außen (jedoch nicht durch Manifestations-Techniken).
Geldprobleme haben wir laut Scheinfeld nicht, weil uns Geld fehlt, sondern wegen unserer Wahrnehmung und Betrachtungsweise, die unser Handeln im Umgang mit Geld steuert. Und unsere Betrachtungsweise ist von uns beeinflussbar. Allerdings erst dann, wenn wir aufhören, an eine allgemein gültige Realität zu glauben.
Scheinfeld sagt, dass dieses „Menschen-Spiel“ zwei Phasen hat:
- In Phase 1 hat der Mensch vergessen, wer er ist und er „funktioniert“ nach familiären und gesellschaftlichen Konditionierungen.
- In Phase 2 erwacht er, bricht aus den gesellschaftlichen Illusionen aus und beginnt sein wahres Leben als Schöpfer seiner Wirklichkeit.
Scheinfeld stellt sein Modell vor, wie das Leben als Spiel konzipiert wurde:
- in der ersten Phase erfährt man eine Welt von Begrenzungen und Einschränkungen, um dann
- in einer zweiten Phase diese Illusion zu durchschauen, und in seinen natürlichen Zustand der grenzenlosen Fülle zurückzukehren.
Kernstück dieses Geld- bzw. Menschen-Spiels ist ein Prozeß, der uns einen anderen Umgang mit unseren Wahrnehmungen und Erfahrungen ermöglicht, so daß wir uns von deren negativen Auswirkungen auf immer befreien können.
Das Besondere an dem Buch ist, dass es
1. zeigt, wie die Illusionen über das Geld funktionieren (holographische Täuschung) und wie diese diese falschen Gedanken „kollabieren“ können (Quantenphysik)
2. aus nur verbalen Affirmationen einen emotional-energetischen „Ausbruchs-Prozess“ macht (energetische Transformation)
3. einfach akzeptiert, dass der Prozess seine Zeit braucht und als Spiel auch mit Spass gespielt werden kann. Um aus diesem Spiel ausbrechen zu können ist es aber entscheidend, die Spielregeln zu erkennen und dann mit der Änderung der Regeln sein eigenes Spiel nach eigenen Regeln zu spielen.
Im Menschen-Spiel geht es um die ultimative Freiheit, das Ganze („Zeugs des Lebens“ wie es Scheinfeld nennt) vollständig hinter sich zu lassen. Und zwar aufgrund der Erkenntnis „die Wahrheit wird euch frei machen“. Das Modell der Wirklichkeit, das der Autor hierzu vorstellt, beruht auf der Quantenphysik und auf der menschlichen Erfahrung. Es kann schon verwirrend sein, wenn es da heißt, daß unsere Sinneswahrnehmungen Täuschungen sind und unser Wissen irrelevant. Doch sollte man sich dessen bewußt sein, daß dieses Modell wissenschaftlich gestützt ist.
Dieses Spiel scheint auf den ersten Blick unkompliziert zu sein, aber in der Anwendung ist es dann oft desillusionierend. Und es braucht sehr viel Mut, Geduld, Disziplin, Durchhaltevermögen, Engagement und Sorgfalt, um es erfolgreich zu spielen.
Wenn du der Wahrheit deines Seins etwas näher kommen willst, findest du in diesem Buch wichtige Impulse!
„Die ganze Welt ist eine Bühne,
und alle Frauen und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab,
sein Leben lang spielt einer manche Rollen …“
William Shakespeare (Wie es euch gefällt)
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